Körperliche Aktivität: Die Empfehlungen der WHO

18.01.2024 08:00 122 mal gelesen Lesezeit: 12 Minuten 0 Kommentare

Thema in Kurzform

  • Die WHO empfiehlt Erwachsenen zwischen 18 und 64 Jahren wöchentlich mindestens 150 bis 300 Minuten moderate Intensität oder 75 bis 150 Minuten anstrengende Intensität aerobes Training.
  • Muskelaufbauende Aktivitäten an mindestens zwei Tagen pro Woche für zusätzliche Gesundheitsvorteile werden ebenfalls empfohlen.
  • Für ältere Erwachsene ist Gleichgewichts- und Koordinationstraining an mindestens drei Tagen pro Woche wichtig, um Stürze zu vermeiden.

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Körperliche Aktivität Empfehlung WHO: Was Sie Wissen Müssen

Eine gesunde Lebensweise beinhaltet regelmäßige körperliche Aktivität. Doch wie viel Bewegung brauchen wir wirklich, um von gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren? Die Weltgesundheitsorganisation, kurz WHO, hat hierfür klare Richtlinien entwickelt, die dabei helfen sollen, das optimale Maß an Bewegung für verschiedene Altersgruppen zu bestimmen. Die Empfehlungen basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und zielen darauf ab, Krankheiten vorzubeugen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

Es ist erwiesen, dass ausreichend körperliche Aktivität sich positiv auf die Gesundheit auswirkt. Dazu zählt, dass das Risiko für viele Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Probleme, Diabetes, Depressionen und einige Krebsarten verringert wird. Darüber hinaus verbessert Bewegung die Muskelkraft, die Knochendichte sowie die Balance und kann somit eine entscheidende Rolle in der Prävention von Stürzen, insbesondere bei älteren Menschen, spielen.

Die WHO betont, dass jede Minute zählt und selbst kürzere Bewegungseinheiten positive Effekte haben. Dabei geht es nicht nur um das Sporttreiben an sich, sondern auch darum, im Alltag aktiver zu sein – etwa durch Treppensteigen statt den Aufzug zu nehmen oder kurze Wege zu Fuß zurückzulegen anstelle des Autos.

Des Weiteren führt die WHO auf, dass die Intensität der Aktivität ein Schlüsselkriterium ist. Moderate Aktivitäten wie schnelles Gehen oder Radfahren sowie intensivere Betätigungen wie Joggen oder schnelles Schwimmen werden empfohlen, um Herz und Lunge zu stärken und die allgemeine Gesundheit zu fördern. Die genauen Bewegungsempfehlungen unterscheiden sich je nach Alter, um individuellen Lebensphasen und Fähigkeiten gerecht zu werden.

Die Bedeutung von Bewegung für Ihre Gesundheit

Bewegung ist nicht nur ein Weg, um fit zu bleiben oder Gewicht zu verlieren. Sie ist ein essenzieller Bestandteil für ein langes und gesundes Leben. Regelmäßige körperliche Aktivität stärkt nicht nur das Herz-Kreislauf-System und die Muskulatur, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die psychische Gesundheit. Stress, Ängste und depressive Gefühle können durch aktiven Lebensstil gemindert werden.

Studien zeigen, dass Menschen, die körperlich aktiv sind, eine höhere Lebenserwartung haben und sich insgesamt gesünder fühlen. Dies liegt daran, dass Bewegung das Immunsystem stärkt und das Risiko für chronische Krankheiten reduziert. Menschen, die in ihren Alltag körperliche Aktivitäten integrieren, berichten auch von besserem Schlaf und mehr Energie.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Prävention von Krankheiten. Bewegung hilft bei der Regulation des Blutzuckers und kann somit das Risiko für Typ-2-Diabetes senken. Es stärkt auch die Knochen und kann Osteoporose vorbeugen. Darüber hinaus wirkt sich körperliche Aktivität positiv auf den Blutdruck aus und trägt zur Senkung des Schlaganfallrisikos bei.

Für gesundheitliche Vorteile ist es entscheidend, dass Bewegung regelmäßig ausgeführt wird. Die WHO empfiehlt, Bewegung fest in den Wochenablauf einzuplanen und vielfältig zu gestalten. Dadurch kann die Motivation erhalten bleiben und der Körper wird durch verschiedene Trainingsreize ganzheitlich gefordert.

Vor- und Nachteile der Bewegungsempfehlungen der WHO

Vorteile Nachteile
Verbesserung der kardiorespiratorischen Gesundheit Zeitaufwand für regelmäßige Umsetzung
Reduzierung des Risikos für chronische Krankheiten Mögliche Überforderung für Anfänger ohne Anleitung
Förderung der psychischen Gesundheit Risiko für Sportverletzungen bei falscher Ausführung
Verbesserung der Muskel- und Knochengesundheit Bedarf an spezifischen Anpassungen für Personen mit bestimmten Gesundheitszuständen
Prävention von Übergewicht und Adipositas Eventuelle Kosten für Fitnessstudio oder Ausrüstung
Erhöhtes Wohlbefinden und reduzierter Stress Notwendigkeit der Eigenmotivation und Selbstdisziplin

Moderate bis intensive Aktivität: Die WHO-Richtlinien

Die Weltgesundheitsorganisation definiert moderate Aktivität als Bewegung, bei der man leicht ins Schwitzen kommt und die Atmung beschleunigt, aber noch in der Lage ist, ein Gespräch zu führen. Beispiele hierfür sind zügiges Spazieren, leichtes Radfahren oder Hausarbeit. Intensive Aktivität hingegen führt zu schneller Atmung und erhöhtem Puls, sodass Sprechen schwerfällt. Zu diesen Aktivitäten zählen Laufen, schnelles Radfahren, intensiv Tanzen oder Mannschaftssportarten.

Die Richtlinien der WHO legen nahe, dass Erwachsene jede Woche mindestens 150 Minuten moderate Aktivität oder 75 Minuten intensive Aktivität ausüben sollten. Eine Kombination aus beidem ist ebenfalls wirksam. Das Ziel dieser Vorgaben ist es, die Gesundheit zu fördern und die Funktionsfähigkeit des Körpers über längere Zeit aufrechtzuerhalten.

Um den maximalen Nutzen aus körperlicher Aktivität zu ziehen, empfiehlt die WHO, Bewegungseinheiten über die Woche zu verteilen. Statt lange Trainingseinheiten an nur einem Tag zu absolvieren, sollten die Aktivitäten regelmäßig über die Woche geplant werden. Dies hilft dabei, eine Routine zu entwickeln und die positiven Effekte der Bewegung dauerhaft zu nutzen.

Neben aeroben Aktivitäten, die das Herz-Kreislauf-System stärken, befürwortet die WHO auch muskelkräftigende Übungen. Diese sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche in den Sportplan integriert werden, um sämtliche große Muskelgruppen zu stärken und um eine ausgeglichene Körperhaltung und Körperfunktion zu sichern.

Krafttraining: Ein wichtiger Bestandteil der WHO-Empfehlungen

Krafttraining ist ein Kernstück im Empfehlungskatalog der WHO zur körperlichen Aktivität. Muskelaufbauende Übungen tragen erheblich zur Gesamtkörpergesundheit bei. Sie unterstützen nicht nur die Muskelmasse und -funktion, sondern fördern auch die Gelenkgesundheit und metabolische Funktionen wie den Glukosestoffwechsel.

Zusätzlich spielt Krafttraining eine bedeutsame Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Körpergewichts. Muskeln sind metabolisch aktiver als Fettgewebe, was bedeutet, dass sie mehr Kalorien verbrennen, selbst in Ruhephasen. Stärkere Muskeln können somit langfristig zum Energiestoffwechsel beitragen und das Risiko für Übergewicht und damit verbundene Krankheiten senken.

Kraftübungen sind zudem essenziell für die Knochendichte. Sie helfen bei der Vorbeugung gegen Osteoporose, eine Krankheit, die die Knochen schwächt und zu Brüchen führen kann. Durch den Widerstand, den Muskeln beim Krafttraining aufbauen, werden die Knochen stimuliert und bleiben stärker und widerstandsfähiger.

Für eine gute Balance im Trainingsplan empfiehlt die WHO, Krafttraining mit aeroben Übungen zu kombinieren. So wird nicht nur die Ausdauer verbessert, sondern auch die Körperkraft erhöht und das Verletzungsrisiko minimiert. Unabhängig vom Alter oder dem Fitnesslevel sollte Krafttraining ein fester Bestandteil jedes Bewegungsprogramms sein.

Bewegungsempfehlungen für ältere Menschen über 65 Jahre

Für ältere Erwachsene über 65 Jahre hat die WHO spezielle Bewegungsempfehlungen formuliert, die darauf abzielen, die Mobilität und Unabhängigkeit zu erhalten. Diese Altersgruppe sollte besonderes Augenmerk auf Übungen zur Verbesserung von Gleichgewicht und Koordination legen, um Sturzrisiken zu vermindern und die Körperkontrolle zu stärken.

Außerdem ist es wichtig, dass Senioren Aktivitäten in ihren Alltag integrieren, die die Muskelkraft steigern. Dies trägt dazu bei, Alltagsaufgaben wie Treppensteigen, Einkaufen oder Gartenarbeit leichter zu bewältigen. Dabei ist zu beachten, dass die Übungen an das individuelle Fitnessniveau angepasst werden und ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten.

Die WHO rät in diesem Zusammenhang auch zur Durchführung von Übungen, die die Funktion von Herz und Lunge unterstützen. Moderates Tempo und niedrige Intensität sind dabei vollkommen ausreichend, um die Gesundheit effektiv zu fördern. Wichtig ist die Regelmäßigkeit der Aktivitäten, um dauerhafte Gesundheitseffekte zu erzielen.

Für die Umsetzung dieser Empfehlungen können einfache Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen oder sanftes Radfahren gewählt werden. Auch altersgerechte Gruppenkurse, etwa Wassergymnastik oder leichte Gymnastik, bieten sich als soziale und motivierende Form der Bewegung an. Entscheidend ist, dass die Freude an der Bewegung nicht verloren geht und körperliche Aktivität als fester Bestandteil des Lebensstils verstanden wird.

Richtlinien für Kinder und Jugendliche: Spaß an der Bewegung

Körperliche Aktivität ist essentiell für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Die WHO empfiehlt daher für diese Altersgruppe tägliche Bewegung, die Spaß macht und zu einem festen Bestandteil ihres Alltags wird. Durch Spielen, Laufen, Springen und Sport lernen Kinder nicht nur ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern, sondern fördern auch soziale Kompetenzen und Selbstvertrauen.

Ein aktiver Lebensstil in jungen Jahren legt den Grundstein für gesundheitliche Gewohnheiten, die bis ins Erwachsenenalter andauern können. Aktive Kinder profitieren von verbesserten kognitiven Funktionen, was sich positiv auf das Lernen und die Schulleistung auswirken kann. Zudem tragen regelmäßige Bewegungseinheiten dazu bei, dass sich ihr Körper harmonisch entwickelt und das Risiko für Übergewicht verringert wird.

Die WHO betont, dass alle Formen von körperlicher Aktivität wertvoll sind. Ob im Sportverein, in der Schule oder beim freien Spiel – es geht darum, Bewegung als etwas Positives zu erleben. Kinder sollten ermutigt werden, verschiedenste Sportarten auszuprobieren, um verschiedenste Bewegungsformen kennen zu lernen und diejenigen zu finden, die ihnen besonders viel Freude bereiten.

Eltern und Erziehungsberechtigte spielen eine Schlüsselrolle, wenn es um die Förderung von regelmäßiger Bewegung geht. Sie können als Vorbilder agieren, indem sie selbst aktiv sind und gemeinsame Familienaktivitäten planen. Wichtig ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem Kinder sicher und mit Vergnügen an Bewegung teilnehmen können. Dies umfasst die Bereitstellung von entsprechenden Räumlichkeiten, die Anleitung durch kompetentes Personal und die Ermutigung durch die Familie.

Schwangere und frischgebackene Mütter: Sicher aktiv bleiben

Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt bringen viele Veränderungen im Leben einer Frau mit sich. Die WHO hebt hervor, dass auch in dieser besonderen Phase körperliche Aktivität einen wichtigen Stellenwert hat. Sie kann helfen, das Wohlbefinden zu steigern, Schwangerschaftsbeschwerden zu lindern und die körperliche Fitness zu erhalten oder wiederzugewinnen.

Es wird empfohlen, dass schwangere Frauen und frischgebackene Mütter bis zu 150 Minuten pro Woche moderater aerobischer Aktivität ausüben, sofern es die Gesundheit und das Wohlbefinden erlauben. Sanftes Training, wie etwa Schwimmen oder Walking, kann dabei unterstützen, die Muskulatur zu stärken und während sowie nach der Schwangerschaft die Energielevel zu erhöhen.

Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören und die Intensität der Aktivität entsprechend anzupassen. Medizinische Betreuung und regelmäßige Absprachen mit dem Fachpersonal sichern dabei, dass die Bewegungsformen geeignet sind und der Gesundheit von Mutter und Kind dienen.

Darüber hinaus sollten muskelkräftigende Übungen nicht vernachlässigt werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle in der Erhaltung der Core-Stabilität, die besonders während der Schwangerschaft und bei der Rückbildung nach der Geburt von Bedeutung ist. Individuelle Beratung kann notwendig sein, um ein angepasstes Trainingsprogramm zu entwickeln, das sowohl sicher als auch effektiv ist.

Die globale Herausforderung: Bewegungsmangel und seine Folgen

Bewegungsmangel ist laut WHO ein weltweites Gesundheitsproblem. Viele Menschen erreichen nicht die minimale Menge an empfohlener körperlicher Aktivität, was zu einer deutlichen Erhöhung von nichtübertragbaren Krankheiten wie Herzerkrankungen und Diabetes führt. Diese sitzende Lebensweise zählt zu den führenden Risikofaktoren für vorzeitigen Tod weltweit.

Die Konsequenzen von Bewegungsmangel sind nicht nur auf individueller Ebene zu spüren, sondern haben auch ökonomische Auswirkungen. Höhere Gesundheitskosten, verlorene Arbeitskraft und reduzierte Produktivität sind nur einige der negativen Folgen für Gesellschaften weltweit.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, ist es notwendig, Bewusstsein zu schaffen und einen aktiven Lebensstil zu fördern. Die WHO hat Initiativen ins Leben gerufen, die darauf abzielen, Bewegungsmangel bis zum Jahr 2030 zu reduzieren. Wichtige Ansätze hierbei sind die Anpassung städtischer Infrastrukturen, um körperliche Aktivität zu erleichtern, sowie die Implementierung von Bildungsprogrammen, die den Nutzen regelmäßiger Bewegung betonen.

In der Folge dieser Bemühungen geht es darum, Bewegung in allen Lebensbereichen zu integrieren. Dazu gehört beispielsweise, sicherzustellen, dass Schulen, Arbeitsplätze und Gemeinschaften Möglichkeiten bieten, um aktiv zu sein. Die Schaffung von Parks, Sportanlagen und sichereren Gehwegen kann dazu beitragen, dass mehr Menschen sich regelmäßig bewegen.

Bewegung im Alltag: Tipps zur Reduzierung sitzender Tätigkeiten

Die Reduzierung von sitzender Tätigkeit hat in der heutigen, oft sesshaften Gesellschaft eine hohe Priorität. Mit einfachen Änderungen im Tagesablauf können große Fortschritte für die Gesundheit erzielt werden. Hier einige Tipps, wie Sie den ganzen Tag über aktiver bleiben können:

  • Stehen Sie auf und bewegen Sie sich jede Stunde für ein paar Minuten, wenn Sie einen Bürojob haben. Kurze regelmäßige Pausen helfen, Langzeitschäden durch zu langes Sitzen vorzubeugen.
  • Benutzen Sie die Treppen anstatt des Aufzugs oder der Rolltreppe. Dies ist eine einfache Methode, um die Herzfrequenz zu erhöhen und die Muskeln zu stärken.
  • Starten Sie Meetings mit einem kurzen Spaziergang. Dies regt nicht nur den Kreislauf an, sondern fokussiert auch den Geist.
  • Beim Telefonieren gehen oder stehen, statt zu sitzen. Bewegung kann in viele alltägliche Routinen integriert werden – nutzen Sie jede Gelegenheit.
  • Arbeitsplätze können auch mit höhenverstellbaren Schreibtischen ausgestattet werden, die das Arbeiten im Stehen ermöglichen.

Es ist wichtig, diese Tipps als Teil eines gesunden Lebensstils zu betrachten, der regelmäßige körperliche Aktivität umfasst. Die intelligenten Anpassungen in der täglichen Routine können dabei helfen, den Kreislauf in Schwung zu bringen und den Stoffwechsel anzukurbeln. Am Ende zählt jede zusätzliche Bewegung, um sitzende Gewohnheiten zu durchbrechen und die eigene Gesundheit zu fördern.

Der WHO Global Action Plan: Ein Ziel für 2030

Der "Global Action Plan on Physical Activity 2018–2030" der WHO ist ein ambitioniertes Vorhaben mit einem klaren Ziel: die Reduzierung von körperlicher Inaktivität um 15 Prozent bis zum Jahr 2030. Mit diesem Plan will die Organisation die Gesundheit der Weltbevölkerung fördern und das Bewusstsein für die Dringlichkeit von mehr körperlicher Aktivität schärfen.

Die Strategie umfasst verschiedene Ansätze, die auf nationaler und internationaler Ebene umgesetzt werden sollen. Sie beinhaltet politische Empfehlungen, die darauf abzielen, in verschiedenen Umfeldern wie Schulen, Arbeitsplätzen und in der Gemeinde, Bewegung zu einem festen Bestandteil zu machen.

Zentral ist die Schaffung von gesundheitsfördernden Umgebungen. Die Erleichterung des Zugangs zu Sportstätten und die Gestaltung sicherer Wege für Fußgänger und Radfahrer sind dabei wichtige Maßnahmen. Zudem sollen spezielle Programme und Initiativen Menschen aller Alters- und Bevölkerungsgruppen erreichen und sie zu mehr körperlicher Aktivität motivieren.

Die Implementierung des Global Action Plan verlangt das Engagement von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen, dem privaten Sektor und der Zivilgesellschaft. Gemeinsam soll auf die Wichtigkeit von regelmäßiger körperlicher Betätigung für die Gesundheit und das Wohlbefinden hingewiesen und entsprechende Maßnahmen gefördert werden.

Bewegungsmuster bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland

In Deutschland zeigen Studien interessante Trends auf, wenn es um die körperliche Aktivität von Kindern und Jugendlichen geht. Trotz der klaren Empfehlungen der WHO zum täglichen Bewegungsbedarf erreicht nur ein kleiner Teil der jungen Bevölkerung diese Ziele. Unterschiede zeigen sich dabei zwischen verschiedenen Altersgruppen sowie zwischen Jungen und Mädchen.

Es fällt auf, dass jüngere Kinder tendenziell aktiver sind als ältere. Mit dem Eintritt in die Pubertät und den damit verbundenen Lebensstiländerungen, wie beispielsweise einer stärkeren Nutzung von digitalen Medien, nimmt die Bewegungsaktivität ab. Dies legt nahe, dass gerade in diesem Übergang präventive Maßnahmen ansetzen sollten, um den Grundstein für lebenslange Bewegungsgewohnheiten zu legen.

Eine geschlechtsspezifische Betrachtung zeigt, dass Jungen häufiger die Bewegungsempfehlungen erfüllen als Mädchen. Diese Erkenntnis liefert wichtige Anhaltspunkte für die Gestaltung zielgruppengerechter Angebote, die Mädchen stärker für körperliche Aktivitäten begeistern und einbinden.

Darüber hinaus ist festzustellen, dass das Erreichen der Bewegungsempfehlungen stark mit dem sozialen Umfeld und der Verfügbarkeit von Sportangeboten zusammenhängt. Schulen und Vereine können als wichtige Akteure für die Förderung von Bewegung bei Heranwachsenden angesehen werden. Sie haben die Möglichkeit, durch gezielte Projekte und Programme positive Bewegungsmuster zu etablieren und zu verstärken.

Die Umsetzung der WHO-Empfehlungen im Alltag

Die Integration der WHO-Empfehlungen in den Alltag kann eine Herausforderung darstellen, besonders in einem von Hektik geprägten Lebensstil. Doch es gibt wirksame Wege, um Bewegung zu einem festen Bestandteil des täglichen Lebens zu machen.

Gewohnheiten zu ändern, beginnt oft mit kleinen Schritten. So kann ein täglicher Spaziergang während der Mittagspause oder das Fahrradfahren zur Arbeit bereits einen Unterschied ausmachen. Es gilt, die Hemmschwelle zu senken und körperliche Aktivität als Chance zu sehen, sowohl die Gesundheit als auch die Lebensqualität zu verbessern.

Flexibilität ist dabei ein Schlüsselbegriff. Nicht jeder Tag ermöglicht ein umfangreiches Trainingsprogramm, doch auch kurze Intervalle von Bewegung können von großer Bedeutung sein. Ein Zehn-Minuten-Workout am Morgen oder eine Yoga-Einheit am Abend können schon ausreichen und lassen sich leicht in den Tagesablauf einbauen.

Die Förderung von Community-Programmen ist ein weiterer Ansatzpunkt. Durch organisierte Sportveranstaltungen oder Aktiv-Clubs wird ein sozialer Rahmen geschaffen, der Menschen motiviert, regelmäßig aktiv zu sein. Hierbei wird die Verbindung zwischen sozialer Interaktion und körperlicher Betätigung gestärkt, was zusätzlich zur Motivation beiträgt.

Fazit: Warum die WHO-Empfehlungen Ihr Leben verändern können

Durch die Befolgung der WHO-Empfehlungen kann sich sowohl Ihre körperliche als auch Ihre mentale Gesundheit verbessern. Diese Richtlinien basieren auf gründlicher Forschung und haben das Potenzial, präventiv gegen eine Vielzahl von Krankheiten zu wirken und das allgemeine Wohlbefinden zu erhöhen.

Körperliche Aktivität nach den Empfehlungen der WHO ist ein wirksames Mittel zur Steigerung der Lebensqualität und zur Verlängerung der Lebenserwartung. Ob durch eine Erhöhung der täglichen Schrittzahl, regelmäßige Spaziergänge, Teilnahme an Gruppensport oder gezieltes Krafttraining – die positiven Effekte sind vielfältig und allumfassend.

Letztendlich liegt es in Ihrer Hand, diese Empfehlungen in den Alltag zu integrieren und dadurch aktiver und gesünder zu leben. Der erste Schritt ist häufig der schwierigste, aber sobald Bewegung zur Routine wird, kann sie eine Quelle der Freude und eine fundamentale Säule für ein gutes Leben werden.

Es ist Zeit, die Weichen neu zu stellen und körperliche Aktivität als einen unverzichtbaren Teil Ihres Lebensstils zu betrachten. Starten Sie heute und machen Sie die WHO-Empfehlungen zu Ihrem persönlichen Wegweiser für ein aktives und erfülltes Leben.


Häufig gestellte Fragen zu den Bewegungsempfehlungen der WHO

Wie viele Minuten körperlicher Aktivität empfiehlt die WHO für Erwachsene pro Woche?

Die WHO empfiehlt für Erwachsene eine wöchentliche körperliche Aktivität von 150 bis 300 Minuten mit moderater Intensität oder 75 bis 150 Minuten mit hoher Intensität, oder eine entsprechende Kombination aus beiden.

Warum ist es wichtig, neben aeroben Ãœbungen auch Krafttraining zu machen?

Krafttraining ist entscheidend für die allgemeine Muskel- und Knochengesundheit. Es unterstützt den Erhalt von Muskelmasse und -funktion, fördert die Gelenkgesundheit und unterstützt metabolische Funktionen. Zudem ist es wichtig für die Gewichtskontrolle und zur Vorbeugung gegen Osteoporose.

Welchen Fokus legt die WHO bei den Bewegungsempfehlungen für Personen ab 65 Jahren?

Die WHO rät Personen ab 65 Jahren, besonderes Augenmerk auf Übungen zur Verbesserung des Gleichgewichts und der Koordination zu legen, um Sturzrisiken zu minimieren und die Körperkontrolle zu verbessern. Ebenso wichtig sind Übungen, die die Muskelkraft steigern und die kardiovaskuläre Gesundheit unterstützen.

Was empfiehlt die WHO für Kinder und Jugendliche in Bezug auf körperliche Aktivität?

Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 17 Jahren sollten täglich mindestens 60 Minuten moderate bis intensive Aktivität ausüben. Dies umfasst Übungen, die die Muskeln und Knochen stärken, und sollte mindestens an 3 Tagen pro Woche praktiziert werden.

Wie können Schwangere und Frauen nach der Entbindung körperlich aktiv bleiben?

Schwangere und Frauen nach der Geburt sollten – bei fehlenden medizinischen Komplikationen – bis zu 150 Minuten moderate aerobe Aktivität pro Woche ausüben. Es wird empfohlen, muskelkräftigende Übungen und Dehnungen in das Trainingsprogramm einzubinden, um die Core-Stabilität zu erhöhen.

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Zusammenfassung des Artikels

Die WHO empfiehlt regelmäßige körperliche Aktivität zur Vorbeugung von Krankheiten und Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens, wobei die Intensität der Bewegung je nach Alter variieren sollte. Für Erwachsene sind mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive Aktivität pro Woche angezeigt, ergänzt durch Krafttraining, während für ältere Menschen über 65 Jahre Übungen zur Stärkung von Muskelkraft und Gleichgewicht besonders wichtig sind.

Nützliche Tipps zum Thema:

  1. Setzen Sie sich realistische Ziele für Ihre körperliche Aktivität, die den WHO-Empfehlungen entsprechen, und integrieren Sie diese in Ihren Wochenplan, um regelmäßige Bewegung zu gewährleisten.
  2. Finden Sie eine Form der Bewegung, die Ihnen Spaß macht, um die Motivation aufrechtzuerhalten – sei es Tanzen, Schwimmen, Radfahren oder eine andere Sportart.
  3. Berücksichtigen Sie körperliche Aktivitäten, die sowohl aerobe als auch muskelkräftigende Übungen umfassen, um ein ausgewogenes Trainingsprogramm zu gestalten.
  4. Passen Sie die Intensität und Dauer Ihrer Bewegungseinheiten Ihrem Alter und Fitnesslevel an, um Überlastung zu vermeiden und positive Gesundheitseffekte zu maximieren.
  5. Integrieren Sie Bewegung in Ihren Alltag, indem Sie zum Beispiel für kurze Wege das Auto stehen lassen und stattdessen zu Fuß gehen oder die Treppe statt des Aufzugs nutzen.