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Vorbereitung auf den Gesundheitscheck bei der Polizei: Was zählt wirklich?
Vorbereitung auf den Gesundheitscheck bei der Polizei: Was zählt wirklich?
Wer den Gesundheitscheck bei der Polizei bestehen will, muss mehr tun als nur „ein bisschen Sport treiben“ oder auf den letzten Drücker zum Zahnarzt gehen. Es geht um eine gezielte, durchdachte Vorbereitung, die sich auf alle prüfungsrelevanten Bereiche erstreckt. Hier sind die entscheidenden Punkte, die häufig unterschätzt werden – und die wirklich zählen:
- Langfristige Fitness-Strategie: Es reicht nicht, erst wenige Wochen vor dem Termin mit dem Training zu beginnen. Mindestens ein halbes Jahr vorher sollten Ausdauer, Kraft und Beweglichkeit gezielt aufgebaut werden. Dabei ist Abwechslung wichtig: Laufen, Schwimmen, Radfahren und gezielte Übungen für Rumpf und Rücken zahlen sich aus. Wer hier halbherzig ist, fällt spätestens beim Belastungs-EKG auf.
- Ernährung mit Plan: Viele unterschätzen, wie sehr Ernährung den BMI und die Blutwerte beeinflusst. Crash-Diäten kurz vor dem Termin bringen gar nichts – im Gegenteil, sie können die Werte verschlechtern. Besser: Kontinuierlich auf ausgewogene Kost achten, viel Wasser trinken und versteckte Zucker- und Fettfallen meiden.
- Regelmäßige Gesundheits-Checks: Einmal im Jahr zum Hausarzt? Das reicht nicht. Wer ernsthaft vorbereitet sein will, checkt Lunge, Herz, Blutwerte und Zähne mindestens zweimal jährlich. So bleibt genug Zeit, um mögliche Baustellen zu beheben, bevor sie zum Ausschluss führen.
- Vollständige Nachweise: Viele Bewerber scheitern an fehlenden oder veralteten Nachweisen. Impfpass, Sportabzeichen, Schwimmnachweis, Brillenpass – alles muss aktuell und griffbereit sein. Am besten frühzeitig auf Vollständigkeit prüfen und gegebenenfalls erneuern lassen.
- Bewusster Umgang mit Tattoos und Piercings: Sichtbare oder fragwürdige Tattoos sind ein häufiger Ablehnungsgrund. Wer unsicher ist, sollte sich frühzeitig beraten lassen und gegebenenfalls eine Entfernung in Erwägung ziehen. Piercings sollten spätestens zur Untersuchung entfernt sein.
- Mentale Vorbereitung: Der Gesundheitscheck ist nicht nur körperlich, sondern auch mental fordernd. Lampenfieber, Unsicherheit oder mangelnde Konzentration können sich negativ auswirken. Entspannungstechniken, ausreichend Schlaf und ein klarer Kopf am Tag der Untersuchung sind echte Erfolgsfaktoren.
Wirklich entscheidend ist also eine vorausschauende, strukturierte Vorbereitung, die Körper und Geist gleichermaßen einbezieht. Wer frühzeitig beginnt und konsequent bleibt, verschafft sich einen echten Vorteil – und kann dem Gesundheitscheck bei der Polizei gelassen entgegensehen.
Ablauf der polizeiärztlichen Untersuchung: So läuft der Termin ab
Ablauf der polizeiärztlichen Untersuchung: So läuft der Termin ab
Der Tag der polizeiärztlichen Untersuchung ist für viele Bewerber ein echter Nervenkitzel. Was passiert da eigentlich genau? Wer vorbereitet kommt, kann dem Termin deutlich entspannter entgegensehen. Hier der typische Ablauf, wie er in den meisten Bundesländern gehandhabt wird:
- Empfang und Identitätsprüfung: Direkt zu Beginn wird die Identität überprüft. Personalausweis, Einladungsschreiben und alle geforderten Unterlagen müssen vorgelegt werden. Ohne vollständige Dokumente geht hier gar nichts.
- Gesundheitsfragebogen: Vor Ort füllen Sie einen detaillierten Fragebogen zu Ihrer Krankengeschichte, aktuellen Beschwerden und Vorerkrankungen aus. Ehrlichkeit ist Pflicht – spätere Falschangaben können das Aus bedeuten.
- Körperliche Eingangsuntersuchung: Der Polizeiarzt misst Körpergröße, Gewicht und prüft den allgemeinen Gesundheitszustand. Auffälligkeiten werden sofort dokumentiert und können zu Rückfragen führen.
- Funktions- und Belastungstests: Hier wird es ernst: Herz, Kreislauf und Lunge werden meist per Belastungs-EKG getestet. Sie sitzen auf dem Ergometer, während Puls und Blutdruck überwacht werden. Auch Reflexe, Beweglichkeit und Koordination stehen auf dem Prüfstand.
- Seh- und Hörtest: Mit speziellen Geräten werden Sehschärfe, Farberkennung und Hörvermögen überprüft. Wer hier Schwächen hat, sollte entsprechende Hilfsmittel (z. B. Brille) unbedingt mitbringen.
- Untersuchung von Haut, Organen und Bewegungsapparat: Der Arzt schaut sich Haut, Gelenke, Wirbelsäule und Muskulatur genau an. Narben, auffällige Hautveränderungen oder orthopädische Probleme werden dokumentiert.
- Laboruntersuchungen: Blut- und Urinproben werden direkt vor Ort abgenommen. Hier geht es unter anderem um Hinweise auf Infektionen, Stoffwechselstörungen oder Drogenkonsum.
- Abschlussgespräch: Nach allen Tests bespricht der Polizeiarzt die Ergebnisse kurz mit Ihnen. Bei Auffälligkeiten kann es sein, dass weitere Nachweise oder Zusatzuntersuchungen gefordert werden.
Die Untersuchung dauert je nach Umfang und Bundesland zwischen ein und drei Stunden. Sie findet meist in kleinen Gruppen statt, dennoch werden alle Tests individuell durchgeführt. Wer sich auf den Ablauf einstellt und keine Unterlagen vergisst, ist klar im Vorteil.
Welche Unterlagen und Nachweise müssen Sie zum Gesundheitscheck mitbringen?
Welche Unterlagen und Nachweise müssen Sie zum Gesundheitscheck mitbringen?
Ohne die richtigen Unterlagen kann der Gesundheitscheck schnell zum Stolperstein werden. Die Polizei ist hier ziemlich strikt – fehlende Nachweise führen oft zur sofortigen Ablehnung oder Verzögerung im Auswahlverfahren. Damit Sie nicht ins Schwitzen geraten, hier die essenziellen Dokumente, die Sie griffbereit haben sollten:
- Gültiger Personalausweis oder Reisepass – zur eindeutigen Identifikation.
- Offizielle Einladung zum Gesundheitscheck – meist per Post oder E-Mail erhalten, unbedingt im Original oder als Ausdruck mitbringen.
- Vollständig ausgefüllter Gesundheitsfragebogen – diesen erhalten Sie oft vorab, manchmal auch erst vor Ort. Ehrliche und vollständige Angaben sind Pflicht.
- Impfpass – Nachweis über die wichtigsten Schutzimpfungen, z. B. gegen Tetanus, Masern, Hepatitis.
- Sportabzeichen oder Schwimmnachweis – aktuelle Nachweise (meist nicht älter als ein Jahr), je nach Bundesland und Vorgabe. Ohne diese wird der Check nicht abgeschlossen.
- Brillenpass oder Kontaktlinsenpass – falls Sie Sehhilfen nutzen, müssen die aktuellen Werte vorgelegt werden.
- Nachweise über ärztliche Behandlungen oder Atteste – insbesondere bei bekannten Vorerkrankungen, Operationen oder chronischen Beschwerden. Hier zählen nur aussagekräftige, aktuelle Dokumente.
- Zahnärztliches Attest – in manchen Bundesländern verlangt, um den Status der Zahngesundheit zu belegen.
- Nachweis über abgeschlossene Zahnbehandlungen – falls kürzlich Eingriffe durchgeführt wurden, sollte eine schriftliche Bestätigung des Zahnarztes vorliegen.
- Ggf. Nachweise zu Tattoos/Piercings – bei Unklarheiten über die Bedeutung oder Sichtbarkeit kann ein ärztliches oder amtliches Gutachten verlangt werden.
Wichtig: Prüfen Sie die Anforderungen Ihres Bundeslandes genau. Die Liste kann je nach Region leicht variieren. Unvollständige Unterlagen führen in vielen Fällen zu einer Nachfrist oder sogar zum Ausschluss. Am besten alles in einer Mappe sortieren und vorab auf Aktualität kontrollieren – das spart Nerven und Zeit.
Typische Stolpersteine beim Polizeimedizin-Check: Was zur Ablehnung führt
Typische Stolpersteine beim Polizeimedizin-Check: Was zur Ablehnung führt
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die Bewerber oft nicht auf dem Schirm haben – und genau diese führen dann überraschend zum Aus. Manche Hürden sind subtil, andere glasklar. Hier ein Überblick über die Stolpersteine, die regelmäßig unterschätzt werden:
- Unvollständige oder widersprüchliche Angaben im Gesundheitsfragebogen
Selbst kleine Widersprüche zwischen Fragebogen und ärztlichem Gespräch können Misstrauen wecken. Wer hier schludert oder lückenhaft antwortet, riskiert Nachfragen oder eine negative Bewertung. - Versteckte oder verschleppte Infektionen
Ein akuter Infekt am Tag der Untersuchung oder nicht ausgeheilte Krankheiten wie Pfeiffer’sches Drüsenfieber werden oft übersehen. Die Polizei ist bei Infektionskrankheiten sehr streng – ein unerkannter Infekt kann zum sofortigen Abbruch führen. - Unklare oder fehlende Nachweise zu Impfungen
Es reicht nicht, den Impfpass dabeizuhaben – die Einträge müssen aktuell und lesbar sein. Unvollständige Impfserien oder unklare Dokumentationen führen häufig zu Nachforderungen oder Verzögerungen. - Unzureichende Heilungsnachweise nach Operationen oder Verletzungen
Wer nach einem Bruch, einer OP oder einer Sportverletzung keine ärztliche Bestätigung über die vollständige Genesung vorlegt, bleibt im Verfahren stecken. Die Polizei will glasklare Beweise für Belastbarkeit. - Psychische Auffälligkeiten im Gespräch
Unsichere, widersprüchliche oder auffällig nervöse Verhaltensweisen können Zweifel an der psychischen Belastbarkeit wecken. Auch „Bagatellisierung“ von Problemen fällt negativ auf. - Veraltete oder nicht anerkannte Sport- und Schwimmnachweise
Nachweise, die älter als gefordert sind oder nicht den offiziellen Anforderungen entsprechen, werden nicht akzeptiert. Das gilt auch für ausländische Zertifikate ohne Übersetzung. - Ungeklärte Allergien oder Medikamenteneinnahmen
Wer regelmäßig Medikamente nimmt, muss genaue Diagnosen und Therapiepläne vorlegen. Ungeklärte Allergien oder unklare Medikamentenlisten sind ein häufiger Grund für Rückfragen oder Ablehnung. - Diskrete, aber relevante Hautveränderungen
Nicht nur große Narben oder auffällige Tattoos sind ein Problem. Auch kleinere, medizinisch relevante Hautveränderungen (z. B. chronische Ekzeme, auffällige Muttermale) werden kritisch geprüft.
Fazit: Viele dieser Stolpersteine lassen sich durch sorgfältige Vorbereitung und Ehrlichkeit vermeiden. Wer sich rechtzeitig informiert und keine Lücken lässt, hat die besten Chancen, den Check ohne böse Überraschungen zu bestehen.
Beispielhafte Ausschlussgründe: Wann ist eine Bewerbung chancenlos?
Beispielhafte Ausschlussgründe: Wann ist eine Bewerbung chancenlos?
- Schwere chronische Erkrankungen
Diagnosen wie Epilepsie, fortgeschrittene rheumatische Erkrankungen oder eine insulinpflichtige Diabetes mellitus gelten als absolute Ausschlusskriterien. Hier ist keine Einzelfallprüfung möglich – die Polizei verlangt uneingeschränkte Einsatzfähigkeit. - Fehlende Belastbarkeit nach psychischen Krisen
Wer in den letzten Jahren stationär wegen Depressionen, Angststörungen oder anderen psychischen Erkrankungen behandelt wurde, wird in der Regel nicht zugelassen. Auch eine laufende Psychotherapie führt fast immer zur Ablehnung. - Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit Risikoprofil
Diagnostizierte Herzrhythmusstörungen, behandlungsbedürftiger Bluthochdruck oder ein Zustand nach Herzinfarkt sind klare Ausschlussgründe. Bereits geringfügige Einschränkungen in diesem Bereich können zum K.-o.-Kriterium werden. - Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates
Fehlstellungen der Wirbelsäule, schwere Bandscheibenvorfälle oder ausgeprägte Gelenkschäden (z. B. nach Kreuzbandriss mit bleibender Instabilität) machen den Polizeidienst unmöglich. Auch eine eingeschränkte Beweglichkeit nach Knochenbrüchen wird kritisch bewertet. - Unkorrigierbare Sinnesbeeinträchtigungen
Eine Sehschärfe unterhalb der Mindestanforderung, Farbsinnstörungen oder hochgradige Hörminderungen, die sich nicht mit Hilfsmitteln ausgleichen lassen, führen zum sofortigen Ausschluss. - Infektiöse Erkrankungen mit Übertragungsrisiko
Chronische Infektionen wie Hepatitis B/C oder HIV werden – unabhängig vom aktuellen Gesundheitszustand – als Sicherheitsrisiko eingestuft und führen zur Ablehnung. - Abhängigkeitserkrankungen
Nachgewiesener Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch, auch wenn er in der Vergangenheit lag, ist ein absolutes No-Go. Die Polizei duldet hier keinerlei Risiko. - Unbehebbare Sprach- oder Sprechstörungen
Schwerwiegende Störungen, die die Kommunikation im Einsatz behindern, gelten als Ausschlussgrund – auch logopädische Behandlungen helfen dann nicht mehr weiter.
Wichtig: Die genannten Gründe führen in der Regel ohne Ausnahme zur Ablehnung. Einzelne Bundesländer können strengere oder abweichende Kriterien anwenden, daher lohnt sich immer ein Blick in die aktuellen Richtlinien der jeweiligen Polizei.
Wichtige Tipps für einen erfolgreichen Gesundheitscheck bei der Polizei
Wichtige Tipps für einen erfolgreichen Gesundheitscheck bei der Polizei
- Unterschätzen Sie nicht die Bedeutung der Tagesform: Schlafen Sie in der Nacht vor dem Termin ausreichend und vermeiden Sie Aufregung oder Stress. Schon eine unruhige Nacht kann Puls und Blutdruck negativ beeinflussen.
- Tragen Sie bequeme, saubere Kleidung: Das klingt banal, macht aber einen besseren Eindruck und erleichtert Untersuchungen wie Beweglichkeitstests oder das Belastungs-EKG. Verzichten Sie auf auffällige Accessoires oder Parfüm.
- Verzichten Sie mindestens 24 Stunden vor dem Termin auf koffeinhaltige Getränke: Kaffee, Energydrinks oder Cola können die Herzfrequenz beeinflussen und zu auffälligen Werten führen.
- Führen Sie vorab ein eigenes Gesundheitstagebuch: Notieren Sie auffällige Symptome, Medikamenteneinnahmen oder Besonderheiten. Das hilft, im Gespräch mit dem Polizeiarzt nichts zu vergessen und wirkt professionell vorbereitet.
- Planen Sie genügend Zeit für die Anreise ein: Verspätungen erhöhen den Stresspegel unnötig. Kommen Sie lieber etwas früher und nutzen Sie die Zeit, um zur Ruhe zu kommen.
- Seien Sie offen bei Unsicherheiten: Falls Sie Zweifel an bestimmten gesundheitlichen Aspekten haben, sprechen Sie diese proaktiv an. Das zeigt Verantwortungsbewusstsein und kann Missverständnisse vermeiden.
- Bereiten Sie sich auf mögliche Rückfragen vor: Gerade bei früheren Operationen, Allergien oder speziellen Diagnosen kann der Polizeiarzt Nachfragen stellen. Kurze, präzise Antworten und aktuelle Atteste sind hier Gold wert.
- Bleiben Sie nach dem Check erreichbar: Es kann sein, dass kurzfristig weitere Unterlagen oder Nachweise gefordert werden. Prüfen Sie regelmäßig Ihre E-Mails und halten Sie Ihr Handy bereit.
Mit diesen zusätzlichen Tipps erhöhen Sie Ihre Chancen, den Gesundheitscheck nicht nur zu bestehen, sondern auch einen rundum positiven Eindruck zu hinterlassen.
Zahngesundheit, BMI und Tattoos: Häufig unterschätzte Faktoren
Zahngesundheit, BMI und Tattoos: Häufig unterschätzte Faktoren
Manche Details werden im Vorfeld gern übersehen, können aber das Aus im Auswahlverfahren bedeuten. Gerade bei der Polizei werden Zahngesundheit, Körpergewicht und sichtbare Tattoos besonders kritisch geprüft – oft strenger als viele denken.
- Zahngesundheit: Ein lückenloses, funktionsfähiges Gebiss ist Pflicht. Was viele nicht wissen: Auch kleinere Kariesstellen, nicht abgeschlossene Wurzelbehandlungen oder entzündetes Zahnfleisch können zur Nachuntersuchung oder Ablehnung führen. Zahnersatz wie Kronen oder Brücken ist zwar erlaubt, muss aber stabil und voll belastbar sein. Weisheitszähne, die noch nicht entfernt wurden, werden manchmal als potenzielles Risiko bewertet – hier lohnt sich eine vorherige Rücksprache mit dem Zahnarzt.
- BMI (Body-Mass-Index): Die Polizei legt nicht nur Wert auf einen BMI im Normbereich, sondern schaut auch auf die Zusammensetzung: Ein hoher Muskelanteil bei geringem Körperfett kann positiv auffallen, während „verstecktes Übergewicht“ (z. B. durch zu viel viszerales Fett) kritisch gesehen wird. Wer in kurzer Zeit stark ab- oder zunimmt, sollte dies ärztlich dokumentieren lassen, um Missverständnisse zu vermeiden. Schwankungen im BMI, etwa durch Diäten oder Sportphasen, werden manchmal hinterfragt.
- Tattoos: Neben Motiv und Platzierung wird inzwischen auch die Größe bewertet. Selbst kleine Tattoos können kritisch sein, wenn sie an Händen, Hals oder im Gesicht sichtbar sind. Unauffällige Tattoos an verdeckten Stellen sind meist kein Problem, müssen aber auf Verlangen fotografisch dokumentiert werden. Besonders bei Motiven mit politischem, religiösem oder gewaltverherrlichendem Inhalt ist die Toleranzschwelle extrem niedrig. Laserbehandlungen zur Entfernung müssen abgeschlossen und die Haut abgeheilt sein, sonst droht eine Ablehnung wegen Infektionsrisiko.
Wer sich mit diesen Faktoren frühzeitig auseinandersetzt und gezielt vorbereitet, schließt eine der häufigsten Fehlerquellen im Auswahlverfahren aus.
Wie Sie sich gezielt auf den Gesundheitscheck der Polizei vorbereiten
Wie Sie sich gezielt auf den Gesundheitscheck der Polizei vorbereiten
- Regelmäßige Selbstkontrolle: Messen Sie in den Wochen vor dem Termin regelmäßig Blutdruck und Puls – am besten zu unterschiedlichen Tageszeiten. So erkennen Sie frühzeitig Abweichungen und können gegebenenfalls ärztlich gegensteuern.
- Präventive Arztbesuche: Lassen Sie vorab einen umfassenden Gesundheits-Check beim Hausarzt durchführen, um versteckte Defizite (z. B. Eisenmangel, Vitamin-D-Mangel, Schilddrüsenwerte) auszuschließen. Sprechen Sie gezielt an, dass Sie sich auf die polizeiärztliche Untersuchung vorbereiten.
- Gezielte Atemübungen: Spezielle Atemtechniken, wie sie im Leistungssport genutzt werden, verbessern die Lungenfunktion und helfen, bei Belastungstests ruhiger zu bleiben. Regelmäßiges Üben kann Ihre Werte beim Lungenfunktionstest spürbar optimieren.
- Simulation der Untersuchungssituation: Bitten Sie Freunde oder Familie, mit Ihnen typische Fragen und Abläufe durchzugehen. So trainieren Sie, auch unter Stress ruhig und souverän zu antworten.
- Optimierung der Schlafhygiene: Etablieren Sie einen festen Schlafrhythmus, mindestens zwei Wochen vor dem Termin. So reduzieren Sie das Risiko für Konzentrationsschwächen und Kreislaufprobleme am Untersuchungstag.
- Medikamentenliste aktualisieren: Falls Sie Medikamente einnehmen, führen Sie eine aktuelle, vom Arzt unterschriebene Liste mit Dosierung und Grund der Einnahme. Das beugt Missverständnissen vor und zeigt, dass Sie verantwortungsvoll mit Ihrer Gesundheit umgehen.
- Informationsquellen kritisch prüfen: Nutzen Sie ausschließlich offizielle Informationsmaterialien der Polizei Ihres Bundeslandes. Verlassen Sie sich nicht auf Foren oder „Geheimtipps“ aus dem Internet – hier kursieren oft veraltete oder falsche Angaben.
Mit diesen gezielten Maßnahmen verschaffen Sie sich einen klaren Vorsprung und minimieren das Risiko für böse Überraschungen beim Gesundheitscheck.
Checkliste: So vermeiden Sie Fehler vor und während der Untersuchung
Checkliste: So vermeiden Sie Fehler vor und während der Untersuchung
- Am Tag der Untersuchung nüchtern erscheinen: Verzichten Sie auf ein üppiges Frühstück, besonders auf fettige oder zuckerhaltige Speisen. Wasser ist erlaubt, schwere Mahlzeiten können jedoch Blutwerte verfälschen.
- Alle Hilfsmittel griffbereit halten: Bringen Sie benötigte Sehhilfen, Hörgeräte oder orthopädische Einlagen unbedingt mit. Auch Ersatzbrillen oder -linsen sollten Sie dabeihaben, falls ein Gerät ausfällt.
- Keine neuen Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen: Beginnen Sie nicht spontan mit neuen Präparaten, die Sie nicht regelmäßig nutzen. Ungewohnte Stoffe können Testergebnisse beeinflussen und zu Rückfragen führen.
- Vor dem Urintest auf intensive sportliche Belastung verzichten: Zu viel Sport kurz vor der Probe kann zu auffälligen Werten führen, die fälschlicherweise als krankhaft interpretiert werden.
- Haut frei von Pflegeprodukten lassen: Am Tag der Untersuchung keine stark parfümierten Cremes, Öle oder Make-up auftragen. Rückstände können bei der Hautuntersuchung stören oder Allergien verschleiern.
- Alle Nachweise im Original mitbringen: Kopien werden oft nicht akzeptiert. Originaldokumente, Atteste und Zertifikate sind Pflicht – auch wenn Sie diese bereits digital eingereicht haben.
- Keine riskanten Selbstversuche vornehmen: Hausmittel oder kurzfristige Entgiftungskuren sind riskant und können die Blut- und Urinwerte unvorhersehbar verändern.
- Vor dem Termin keine Piercings neu stechen lassen: Frische Wunden oder Entzündungen an Piercingstellen können als Infektionsrisiko gewertet werden.
- Ungewohnte Aktivitäten meiden: Probieren Sie keine neuen Sportarten oder ungewohnten Bewegungsabläufe unmittelbar vor dem Termin aus, um Verletzungen oder Muskelkater zu vermeiden.
Mit dieser Checkliste behalten Sie den Überblick und vermeiden typische Fehler, die im entscheidenden Moment zum Verhängnis werden könnten.
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FAQ zum Medizinischen Auswahlverfahren bei der Polizei
Welche Unterlagen muss ich zum polizeiärztlichen Gesundheitscheck mitbringen?
Zum Gesundheitscheck müssen Sie unter anderem einen gültigen Ausweis, das Einladungsschreiben, den ausgefüllten Gesundheitsfragebogen, Ihren Impfpass, aktuelle Sport- und Schwimmnachweise, einen Brillenpass (falls relevant) sowie Nachweise über abgeschlossene Zahnbehandlungen mitbringen. Prüfen Sie vorab die Anforderungen Ihres Bundeslandes.
Wie läuft die polizeiärztliche Untersuchung ab?
Zunächst werden Ihre Identität und Unterlagen geprüft, gefolgt vom Ausfüllen eines Gesundheitsfragebogens. Es folgt eine umfassende körperliche Untersuchung durch den Polizeiarzt, inklusive Belastungs-EKG, Seh- und Hörtests, Kontrolle von Haut, Bewegungsapparat und Organen sowie Laboruntersuchungen. Am Ende steht ein kurzes Abschlussgespräch.
Was sind häufige Ausschlussgründe beim medizinischen Polizeicheck?
Zu den häufigsten Ausschlussgründen zählen schwere chronische Erkrankungen, auffälliger BMI, nicht ausgeheilte Zahnprobleme, psychische Vorerkrankungen, nicht korrigierbare Seh- oder Hörbeeinträchtigungen, problematische Tattoos an sichtbaren Stellen, fehlende Nachweise oder Infektionskrankheiten.
Wie bereite ich mich optimal auf den Gesundheitscheck vor?
Beginnen Sie möglichst frühzeitig mit Ausdauer- und Fitnesstraining, achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und einen stabilen BMI. Regelmäßige Zahnarztbesuche, alle notwendigen Atteste/Nachweise sowie der Verzicht auf Nikotin und Alkohol rund um den Termin sind ebenso wichtig wie eine gewissenhafte Zusammenstellung Ihrer Unterlagen.
Welche Rolle spielen Tattoos, BMI und Zahngesundheit bei der Untersuchung?
Die Polizei prüft Tattoos in Bezug auf Motiv, Größe und Platzierung sehr genau; sichtbare oder problematische Tattoos führen häufig zur Ablehnung. Ein BMI außerhalb der Vorgabewerte ist ebenfalls ein Ausschlussfaktor. Die Zahngesundheit muss ohne akuten Behandlungsbedarf sein, auch kleinere Defizite können problematisch sein.